The Octopus – Subzo[o]ne
Schule des Hörens
TEXT: Uwe Bräutigam |
Auf der ersten CD des Celloquartetts The Octopus improvisieren vier Musikerinnen und Musiker. Ein Octopus ist ein Lebewesen mit acht Armen, vier Köpfen und einem hochentwickelten Gehirn.
Die vier MusikerInnen haben einen unterschiedlichem Hintergrund, den sie in die gemeinsame Musik einbringen.
Elisabeth Coudou hat Jazzcello in Köln studiert und ist Teil Improvisationsszene. Nathan Bontraeger studiert Barockcello in Essen und spielt Folkmusic aus dem amerikanischen Süden. Beide gehören zum Kölner IMPAKT Kollektiv. Nora Krahl aus Berlin spielt vor allem zeitgenössische Musik und Vincent Hugues aus Paris ist Improvisationsmusiker.
Auf 14 Stücken sind sehr unterschiedliche und vielfältige Improvisationen festgehalten. Eine Momentaufnahme von MusikerInnen, die aufeinander hören, miteinander spielen, sich zu einem Ganzen fügen ohne ihre Eigenheiten aufzugeben. Jedes Cello hat Raum für Soli, alle spüren wann sie schweigen oder spielen sollten. Die Musik ist far out, weit ab von jeglichem Mainstream und jeglichen Schablonen. Unerhörtes und bisher Ungehörtes wird unaufgeregt und entspannt gespielt. Ruhige Klänge, erweiterte Techniken, dichtes Spiel, Ensemblesound, Solo, Duo, Trio, manchmal entsteht ein Rhythmus und verliert sich wieder, oder ein Motiv taucht auf, alles hat seinen Platz. Subzo[o]ne von The Octopus ist eine Schule des Hörens, es gilt Feinheiten zu entdecken und die Klänge in ihrer Besonderheit wahrzunehmen.
The Octopus – Subzo[o]ne, Leo Records LR 770
www.thecellooctopus.wordpress.com